16.02.2021

Wie gelingt Remote-Führung?

– Vertrauen

Nicht erst seit Corona kennen wir das Home Office, hybride Arbeitsmodelle, Zoom oder den Einbezug von Third Places. Die Pandemie hat jedoch etliche Unternehmen ihre Mitarbeiter blitzartig ins Homeoffice schicken lassen – auch uns hier bei UP.GREAT. Diese Unternehmen mussten und müssen Arbeit neu organisieren.

Teams werden nun plötzlich virtuell und aus der Ferne geführt. Sowohl die Führungskräfte als auch ihre Mitarbeiter stehen damit vor ganz neuen vielfältigen Herausforderungen. Das vor der Krise häufig noch kritisch beäugte mobile Arbeiten bildet jetzt für viele den Mittelpunkt ihrer Arbeitsweise. Zahlreiche Studien berichten bereits über die positiven und negativen Auswirkungen der laufenden Transformation.


Was allerdings auch stimmt: Die aktuelle Krise hat nur eine Entwicklung extrem beschleunigt, der sich die Arbeitswelt in jedem Falle gegenüber sieht. Und zwar einfach deshalb, weil mit der fortschreitenden Digitalisierung technische Voraussetzungen und Werkzeuge für neue Arbeitsmodelle geschaffen wurden, die nun auf ihren Einsatz warten. Wenngleich der Übergang ohne Corona sanfter verlaufen wäre, von der Idee, dass sich alle Mitarbeiter täglich im Büro zusammenfinden, dürften sich die allermeisten Unternehmen gerade verabschieden. Virtuelle Zusammenarbeit wird ein zentrales Element der Arbeitskultur (bleiben).

Genug der Vorrede: Wenn Teams digital zusammenarbeiten und Führungskräfte remote Führen müssen, wie kann das gut gelingen? Eine Vertrauenskultur ist die wohl wichtigste Voraussetzung dafür. Und zwar basierend auf beiderseitigem Vertrauen. Denn je unabhängiger von Zeit und Ort ein Team an einem Projekt arbeitet, desto mehr verschiebt sich die klassische Rollenauffassung. Jedes Teammitglied gewinnt an Eigenverantwortung, während die Führungskraft weniger Möglichkeiten für unmittelbares Feedback hat und Kontrolle verliert. Nur wenn dann alle das Gefühl haben die anderen im Team zu kennen und überzeugt sind, dass sie sich auf sie verlassen können, entsteht eine wirklich produktive Zusammenarbeit. Letzteres gilt natürlich nicht nur für die virtuelle Zusammenarbeit.

Wie kannst Du als Führungskraft die Vertrauensbildung in Deinem Team aktiv fördern?

Sorge dafür, dass für alle Beteiligten geeignete Rahmenbedingen geschaffen werden. Verabredet im Team Spielregeln und trefft verbindliche Vereinbarungen, so dass jeder weiß

➤ wofür er verantwortlich ist und welche Aufgaben er zu erfüllen hat.
➤ wer wann erreichbar ist.
➤ mit welchen Reaktionszeiten zu rechnen ist.
➤ wie der gesamte Projektablauf aussieht und wie der aktuelle Status ist.
➤ dass er auf einen wertschätzenden Umgang miteinander achten sollte.

Versuche als Führungskraft in jeder Hinsicht mit gutem Beispiel voran zu gehen indem Du

➤ auf ein hohes Maß an Verlässlichkeit achtest.
➤ Dich selbst sehr gut organisierst.
➤ Dich eingehend mit den individuellen Charakteren im Team und ihren persönlichen Vorlieben und Stärken auseinandersetzt – und die Aufgaben daraufhin abstimmst.
➤ auch in der Kritik wertschätzend und respektvoll bleibst.
➤ dafür sorgst, dass jeder weiß, was Du von ihm erwartest (ggf. neue Zielvereinbarungen).
➤ jedem zugestehst, dass er die Aufgaben auf seine Weise bearbeitet.
➤ regelmäßig Feedback gibst und darauf achtest, dass alle auf dem Laufenden sind.
➤ z.B. für gute Leistungen, Kooperationsfähigkeit und gemeinsame Erfolge ehrlich lobst.

Führung aus der Ferne und virtuelle Zusammenarbeit, mit all ihren Vor- und Nachteilen, werden immer wichtiger. Gegenseitiges Vertrauen bildet dabei das Fundament für ein gutes Gelingen. Als Führungskraft kannst Du aktiv darauf hinwirken, dass auch remote eine Vertrauenskultur entsteht und diese gepflegt wird.

Foto von Christina Morillo von Pexels