02.02.2023

Nachhaltiges Design

Kreislauffähigkeit, Zertifikate und lokale Produktion

Das Thema Nachhaltigkeit spielt in allen Lebensbereichen eine immer größere Rolle – schließlich wollen wir alle in der Welt von morgen noch leben können. Wie ist das bei der Einrichtung eines Büros – wann ist ein Möbelstück möglichst nachhaltig? Wenn es bei der Herstellung wenig Ressourcen verbraucht, ein zeitloses Design hat, das den Komfort unterstützt, es aus langlebigen Materialien besteht und es hochwertig verarbeitet ist. Wird das Möbelstück dann doch irgendwann nicht mehr genutzt, sollten die Einzelteile sortenrein trennbar sein, damit sie recycelt werden können.

In der neuen Arbeitswelt

1. Zertifikate zur Orientierung

Wie kann man sich also informieren? Es gibt einige Zertifikate, an denen man sich orientieren kann, hier eine Auswahl:

  • Blauer Engel (Deutschland): Umweltzeichen der Bundesregierung, das umweltschonende Produkte und Dienstleistungen kennzeichnet. Zertifiziert z. B. Möbelstück oder Farbe.
  • FSC (weltweit): Standards für nachhaltige Waldwirtschaft. Zertifiziert z. B. Holz und Holzprodukt (Produktkettenzertifizierung).
  • PEFSC (weltweit): Steht für Holz- und Papierprodukte aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Zertifiziert z. B. Holz und Holzprodukt (Produktkettenzertifizierung).
  • EPD (weltweit): Die so genannten Environmental Product Declarations (EPD) bewerten die Umweltauswirkungen über transparente, vergleichbare Daten. Erklärung, die sich z. B. auf ein Produkt bezieht.
  • UL GREENGUARD (weltweit): Strenge Grenzwerte für chemische Emissionen. Zertifiziert z. B. Produkt.
  • ISO 14001 (weltweit): Ist das umfassendste Umweltmanagement- und -auditsystem zur fortlaufenden Verbesserung der Umweltleistung von Unternehmen und Organisationen und ist weltweit gültig. Sie legt Anforderungen an das Umweltmanagement entlang der gesamten Wertschöpfungskette fest. Zertifiziert den Produkthersteller.
  • EU Ecolabel (Europa): Die Vergabe erfolgt an Produkte und Dienstleistungen, die geringere Umweltauswirkungen haben als vergleichbare Produkte. Zertifiziert z. B. Bezugsmaterialien.
  • OEKO-TEX® STANDARD 100 (weltweit): Label für schadstoffgeprüfte Textilien. Zertifiziert z. B. Bezugsmaterialien.
  • Cradle to Cradle (weltweit): Zertifikat für Produkte, die sicher, zirkulär und verantwortungsbewusst hergestellt werden. Zertifiziert z. B. Produkt.

2. Cradle to Cradle

Bei der Cradle-to-Cradle-Zertifizierung werden fünf Kriterien bewertet: Materialgesundheit, Kreislauffähigkeit, Einsatz von erneuerbaren Energien, verantwortungsvoller Umgang mit Wasser sowie soziale Gerechtigkeit. Auch ohne die Zertifizierung achten immer mehr Unternehmen auf diese Punkte oder orientieren sich an den UN-Nachhaltigkeitszielen. Wie kann das im Herstellungsprozess umgesetzt werden? Kein Material verschwenden, Reste wiederverwerten, umweltfreundliche Energien nutzen (z. B. Solarzellen auf dem Dach), Transparenz in der Lieferkette, Lieferanten bewusst nach Nachhaltigkeitsprinzipien auswählen, Material bewusst auswählen, CO2-Emissionen reduzieren oder schon ganz CO2-neutral produzieren. Und, ganz wichtig: eine hohe Recyclingfähigkeit der Produkte.

3. Material

Materialien in der Möbelproduktion sind z. B. Aluminium und Stahl (wird recycelt), Holz (nachhaltig, wenn zertifiziert), Kunststoff (da ist in der Verwendung von recyceltem Kunststoff noch viel Luft nach oben). Filz wird schon seit einer Weile oft aus recycelten PET-Flaschen hergestellt, wie die Produkte von De Vorm, oder BuzziFelt von BuzziSpace. Auch Nylongarne für Teppiche werden z. B. aus alten Fischernetzen hergestellt und Teppichrücken aus recycelten PET-Flaschen. Einige Hersteller wie Arper oder Brunner haben Stühle aus 100 % recyceltem Kunststoff entwickelt, Kunststoff wird als hochwertiges Material und nicht als Wegwerfprodukt eingesetzt. Baux hat einfach ein neues Material für Akustikpaneele in Faltoptik entwickelt, das nur aus natürlichen Zutaten wie Zellulose, Wasser, Weizen, Kartoffelstärke besteht und zu 100 % biologisch abbaubar ist.

4. Lokale Produktion

Genau wie beim Gemüse im Supermarkt ist es auch bei Möbeln umweltfreundlicher, wenn sie keine langen Transportwege zurücklegen müssen. Brunner z. B. ist ein Familienunternehmen aus Baden und steht für langlebige Qualität „Made in Germany“. Um diese zu erreichen, setzen sie auf regionale Partnerschaften, zukunftsweisende Technologien und hochwertige Materialien, wie heimische Hölzer aus nachhaltiger Forstwirtschaft sowie innovative Recyclingkunststoffe und -bezugsstoffe. Auch die Lieferanten für die Produkte sollten möglichst lokal sein, ebenso wie das Recycling der Produktteile.

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